Ferien mit der Urlaubsdialyse

Urlaubsdialyse ermöglicht dir Reisen

Wenn du chronisches Nierenversagen hast, bist du auf eine regelmäßige Dialyse angewiesen. Urlaub ist dann möglich, aber nur mit einer guten Planung der Urlaubsdialyse.

Die Suche nach einer Urlaubsdialyse

Bevor du deine Urlaubsreise buchst, musst du dir ein Dialysezentrum suchen, das dich als Dialysegast aufnimmt. Innerhalb von Deutschland ist dies überhaupt kein Problem. In Österreich kommt es ganz darauf an wo du dich befindest. Da dieses Land viel schneller transplantiert als Deutschland (Stichwort Widerspruchslösung) benötigen sie einfach viel weniger Dialyseplätze. In Italien war die Urlaubsdialyse ein einziges Abenteuer. Dazu später mehr.

mit einer geplanten Urlaubsdialyse ist auch ein Besuch in Rom möglich
Urlaubsdialyse in Rom – ein großes Abenteuer

Wie findest du das passende Dialysezentrum?

Da hilft nur die Suche im Internet, also googeln. Ich habe immer die Stichworte „Urlaubsdialyse“ und meinen Urlaubsort zusammen eingegeben. Meistens kommen dann schon mehrere Angebote die in Frage kommen. Im nächsten Schritt, habe ich mir die Arbeit gemacht, auf dem Navi zu schauen, welche Dialyse meiner Unterkunft am nächsten war. Die in Frage kommende habe ich mir im Internet genau angesehen. Dort kannst du dich oft von Ausstattung, den Dialysezeiten usw. überzeugen. Wenn du eine passende Urlaubsdialyse für dich gefunden hast, meldest du dich dort an.

Wie buche ich eine Urlaubsdialyse?

Du musst dort anrufen oder eine Email schreiben und nachfragen, ob du für die Dauer deines Urlaubes einen Dialyseplatz bekommen kannst. Am besten gibst du gleich noch deine Grunderkrankung, dein Heimatzentrum und deinen Uhrzeitwunsch an. In der Regel bekommst du schnell Rückmeldung ob es klappt.

Die Urlaubsdialyse braucht dann noch einen Bericht mit allen relevanten Angaben von deinem Heimatzentrum. Einen sogenannten Verlegungsbericht. Oft wird noch ein aktueller HIV und Hepatitis Nachweis verlangt. Einmal habe ich es auch erlebt, dass ich mich noch auf resistente Keime testen lassen musste. Aber alles in allem gab es nie große Probleme.

Ablauf der Dialyse vor Ort

Wenn du zu dem verabredeten Zeitpunkt zur Dialyse kommst, meldest du dich einfach bei der nächstbesten Schwester an die du siehst. Meistens wissen die dann auch alle schon Bescheid. Du solltest deine Krankenkassenkarte dabei haben und zur Sicherheit einen Überweisungsschein. Manche wollten ihn, manche nicht. Nimm auf alle Fälle ein extra Kissen mit und etwas Entertainment. Du weißt nie, was auf dich zukommt.

Ich hatte auch schon in einem riesigen Raum mit 20 anderen Patienten Dialyse. Ohne Kissen, Decke und ohne Ablenkung. Das war nicht so toll. Die Dialyse an sich läuft erfahrungsgemäß genauso ab wie in deinem Heimatzentrum. Es schadet trotzdem nicht, wenn du weißt, wie lange du dialysierst, wieviel Heparin du bekommst und ob es sonst noch etwas zu beachten gibt. Dir muss klar sein, dass dich die Schwestern dort nicht kennen. Daher solltest du für dich selber Verantwortung übernehmen. So ermöglichst du es auch der Urlaubsdialyse alles in deinem Sinn zu machen.

Wie du siehst, musst und sollst du auf keinen Fall auf Urlaub verzichten. Im Gegenteil, ich fand es sehr interessant auch einmal andere Zentren kennenzulernen. Jedes Dialysezentrum hat einen etwas anderen Ablauf. Das hat mir immer wieder neue Einblicke gegeben. Dadurch habe ich zum Beispiel das UF-Profil kennen und lieben gelernt. Es schadet also gar nicht, über den Tellerrand hinauszuschauen. Im nächsten Beitrag erzähle ich dir, wo ich überall Urlaubsdialyse gemacht habe und wo ich wieder hingehen würde.

Deine Sandra
Soziale Medien

3 Kommentare

  1. Hallo
    Du ich möchte gerne in Italien machen und suche ein Dialysezentrum in Livorno und keines finden kannst du mir da weiter helfen Jörg

  2. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie Deutschland bei Transplantationen dasteht.
    Deutschland erfüllt zurzeit nicht einmal die Mindes Anzahl der gemeldeten Organspender pro Jahr. Wir würden heute nicht mehr in den Verbund Eurotransplant aufgenommen werden!!
    Ein echtes Armutszeugnis und für mich ein klares Zeichen für das Versagen der Entscheidungslösung. Deutschland braucht die Widerspruchslösung!!! Und eine viel besseres Meldeverhalten der Krankenhäuser mit potenziellen Organspendern!!

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