diazipp – Schicke Kleidung für Dialysepatienten

Kleidung für Dialysepatienten

Jeder Dialysepatient kennt das Problem: „Was ziehe ich nur zur Dialyse an?“ Die normale Alltagskleidung ist oft zu eng und störend für die Dialyse. Hinzu kommt das ständige Frieren. Die Firma diazipp hat dafür eine Lösung.

      

Erfroren während der Dialyse

Manchmal kam es mir wirklich so vor, als wäre ich fast erfroren. Mir war während der Dialyse eiskalt. Immer! Selbst im Sommer. Um dem Ganzen etwas entgegenzuwirken, machte ich vor der Dialyse die Heizung im Schlafzimmer an und legte mir eine Wärmflasche ins Bett. Oft stellte ich zusätzlich die Dialysetemperatur auf 37° Grad ein. Trotzdem hatte ich die meiste Zeit ein langärmeliges Oberteil an. Mit meinem ersten Shunt war das noch einigermaßen ok. Da er im rechten Unterarm war, musste ich lediglich auf weite Bündchen achten. So konnte das Oberteil bis zum Oberarm gezogen werden konnte.

    

Mit dem zweiten Shunt begannen die Probleme

Mein zweiter Shunt lag dann im rechten Oberarm. Für die Dialyse musste also der komplette Oberarm frei sein. Da für mich aufgrund des ständigen Frierens kein kurzärmliges Shirt in Frage kam, war guter Rat teuer. Da kam mir Anja gerade recht. Sie war Dialyseschwester in meinem Heimatzentrum und hatte die Firma diazipp gegründet.

     

diazipp – Schicke Dialysebekleidung für alle!

Anja war lange Zeit als Krankenschwester im Dialyse bereich tätig. Auch für sie war das Bekleidungsproblem ständig präsent. So entwickelte sie die Idee einer funktionellen Bekleidung für Dialysepatienten. Zusammen mit ihrem Mann Jens rief sie diazipp ins Leben. Da mir die Bekleidung sehr gut gefiel, wagte ich einen Versuch. Ich bestellte mir einen Pulli bei Anja und damit waren meine Probleme komplett gelöst.

     

Mein neuer Pulli für die Dialyse

Mein Dialyse – Pulli hatte einen Reißverschluss von der Schulter bis zum Bündchen des rechten Ärmels. So konnte ich den Ärmel bequem öffnen, mich punktieren,alles gut fixieren und den Ärmel dann wieder bis zu den Nadeln hinauf schließen. Etwas später führte ich die Dialyse – Schläuche sogar durch das Bündchen durch und hatte so einen bomben Halt der Schläuche. Zusätzliche Klemme oder ähnliches entfielen damit.

     

Viel Auswahl bei diazipp

Bei Anja findet wirklich jeder Patient sein passendes Kleidungsstück. Ob du nun rechts, links, oben oder unten deinen Shunt hast. Ob du die Hämodialyse über einen Shunt machst oder einen Katheter hast. Auch für Kinder gibt es großartige Kleidung bei diazipp. Du kannst sogar dein Lieblingskleidungsstück bei Anja für die Dialyse umnähen lassen. Und sollte mal wirklich nichts Passendes dabei sein, ist sie immer für Ideen offen.

       

   

Ein Shuntschutzband aus Spitze

Vor kurzem habe ich Anja um ein Accessoire für eine Hochzeit gebeten. Ich bin zwar niemand der sich seiner Narben schämt. Im Gegenteil, ich trage sie mit Stolz.Trotzdem hatte ich Lust zu meinem Abendkleid das passende Accessoire für meinen Shunt zu tragen. So hat mir Anja ein Shunt-Schutzband ganz in schwarzer Spitze nähen lassen. Es hat super zu meinem Kleid gepasst.

        

Ich finde so ein individuelles Kleidungsstück sollte jeder Dialysepatient haben. Vielleicht gönnst du dir gleich selbst einmal eins. Ich bin mir sicher im diazipp – Shop findest du etwas. Aber auch einen Gutschein zu Weihnachten zu verschenken ist eine super Idee. Ein Geschenk das sicher viel Freude und die Dialyse etwas leichter macht. Den Gutschein kannst du bereits ab 10€ ausstellen lassen.

   

Interview mit Anja der Gründerin von diazipp

Ich habe mich im Sommer mit Anja getroffen und einmal genauer nachgefragt wie es zu diazipp kam. Das ganze Interview könnt ihr hier im Anschluss lesen. Meiner Meinung nach, sollte es mehr so großartige Menschen wie Anja geben. Die nicht nur ihren eigenen Profit, sondern auch das Wohl der Patienten im Blick haben. DANKE dafür Anja!

      

Diazipp

     

Stell dich bitte kurz einmal vor!

Ich heiße Anja Brendel, bin in Zwickau geboren und lebe heute mit meinem Mann und unseren Jungs an einen wunderschönen Platz zwischen Rosenheim und München.

Nach meiner Ausbildung zur Krankenschwester in Chemnitz hat es mich nach München verschlagen. Dort habe ich die ersten Jahre im Krankenhaus in Abteilungen der Unfallchirurgie und Notaufnahme gearbeitet, bis ich ein Angebot einer ehemaligen Kollegin bekam. Damit änderte sich dann fast alles…

       

Wie bist du zur Dialyse gekommen?

Meine Kollegin erzählte, dass ihr Mann, Leitung einer Dialyse, dringend Personal sucht. Die Dialyse war allerdings 50 km von meinem damaligen Wohnort entfernt, aber ich war bereit für neue Herausforderungen. Aus meinen anfangs gedachten zwei Jahren, die ich da bleiben wollte, wurden ganze zehn!

Ich war fasziniert von der Technik und dem Können der Dialysemaschine, hatte großen Respekt vor dem Punktieren der verschiedenen Shuntgefäße und riesen Freude an der Arbeit unseren Patienten und meinen Kollegen.

       

Wann und warum hast du die Idee entwickelt, dass es einer extra Dialysekleidung bedarf?

Die Idee ist während meiner Arbeit mit unseren Patienten entstanden. Immer wieder sah ich, dass ganz normale Alltagskleidung schon zu Beginn der Dialyse für Patient und Personal zum Problem wurde. Viel zu enge Bündchen, hoch geschnittene Unterhemden und darüber enge Pullover. Wir wurden kreativ, klebten hochgestülpte Ärmel mit Pflasterstreifen ab oder fixierten per Metallklemme den Pullover nach oben.

Manchmal waren die Bündchen am Handgelenk aber so eng, dass uns nix anderes übrig blieb, als den Ärmel komplett ausziehen zu lassen. Viele Dialysepatienten haben eine aufgrund ihrer Erkrankung eine Anämie und die meisten frieren einfach immer oder haben große Angst vor Zugluft. Das Oberteil halb auszuziehen war sehr unangenehm für die Patienten.

     

Dialysekatheter – ein großes Problem

Ein noch größeres Problem haben Menschen mit einem zentralvenösen Katheter. Enge Pullover darunter hochgeschnittene Unterhemden hinderten uns daran die betreffende Körperregion im Oberkörperbereich zu erreichen, ohne dabei die Intimsphäre zu verletzen. 

Wie sollen eine wertschätzende Pflege und ein steriler An- und Abschluss funktionieren, wenn eine Dame mit freigelegter Brust in einem Zimmer liegt und ihr Nachbar vielleicht ein Mann ist?

      

Wie ging es weiter?

Am Anfang war es ein Hirngespinst, mal präsent dann wieder nicht. Die immer wiederkehrenden Probleme, die unsere Patienten mit ihrer Kleidung hatten, ließen aus meinem Hirngespinst eine Idee entstehen. Die Lösung war ganz einfach, die Umsetzung dauerte etwas länger.

Den Startschuss verdanke ich meinem Mann und einer jungen Frau. Wir trafen sie öfter an einem See und kamen ins Gespräch. Der Spruch „Es fällt einem zu was fällig ist“, passt im Nachhinein wunderbar zu dieser Begegnung! Wir sprachen mit einem Menschen, den wir gar nicht kannten, über unsere Visionen und dem Sinn des Lebens. 

Sie sagte: „Anja, mach das bitte! Es kann nur gut werden, wenn Du anderen Menschen damit helfen kannst.“

    

Das war der Beginn von diazipp!

Auf einmal ging es ganz schnell. Der Name „diazipp“ entstand im Garten meiner Eltern, bei einem Brainstorming mit der ganzen Familie! Einige Nachmittage verbrachten wir von nun an in der HWK München. Wir suchten zusammen mit dem TÜV Süd nach weltweit erteilten Patenten in dieser Richtung, um uns abzusichern. Wir fanden eine Schneiderei, die unsere Idee in die Tat umsetzte. Wir meldeten ein Gewerbe an, trafen uns mit einer Grafikerin aus München. 

diazipp bekam eine Homepage und die ersten Broschüren gingen in den Druck. Ein halbes Jahr nachdem wir so viel ins Rollen gebracht hatten, kamen unsere Jungs zur Welt. Die Prioritäten verschoben sich und die Entwicklung von diazipp verlangsamte sich. Sie stand aber niemals still. Als die Kindergartenzeit begann, startete meine Zeit mit und für diazipp. 

     

Die Personalsuche gestaltete sich schwierig

Unsere erste Schneiderei befand sich in der Nähe von Dresden. Die weite Entfernung verzögerte aber unnötig unserer Lieferzeit. Dann fanden wir eine Schneiderin im Nachbarort, aber so manche Unstimmigkeit ließen uns dann doch wieder unterschiedliche Wege gehen. Eine neue Näherin mit viel Engagement und Perfektionismus wurde uns im Freundeskreis empfohlen. Mit ihr zusammen produzierten wir die immer größer werdenden Aufträge.

     

Der erste große Auftrag

2016 und 2017 hatten wir das große Glück durch mittlerweile gute Freunde aus Luxemburg die den Verein „Dialyse Patienten Letzeburg“ leiten, zwei Dialysen in verschiedenen Krankenhäusern mit diazipp Kleidung auszustatten. Finanziert durch den Verein und einem Krankenhausfond.

Unser Jahr 2018 hat auch sehr gut begonnen, denn wir durften den „Dr.BeckerShop“ ein Online Shop für Reha- &Gesundheitsbedarf mit einem sehr großen Teil unserer Kollektion ausstatten. Schnell war uns klar eine Schneiderin schafft das niemals allein. Heute sind es mehrere Frauen, die unsere Aufträge nähen und neue Ideen einbringen. 

    

Gemeinsam in die Zukunft

Unsere Kollektion hat und wird sich erweitern. Aus einem Reißverschlusssystem sind drei verschiedene entstanden. Es gibt eine eigene diazipp Kinderkollektion, die nächstes Jahr noch bekannter werden soll. Wir möchten ein neues Produkt ins Leben rufen. Bald werden dafür unsere Prototypen von Betroffenen getestet und danach in den Shop eingepflegt. Und wir wollen weiterhin immer besser werden in Funktionalität und Qualität. Du kannst gespannt sein!

     

Worauf legst du besonderen Wert bei deiner Arbeit?

Der besondere Wert unserer Arbeit liegt darin, diazipp Kleidung passgenau für jeden einzelnen Patienten zu fertigen. Wir sind sehr flexibel und gehen auf die Bedürfnisse und Wünsche jedes einzelnen Kunden ein. Denn jeder hat seinen Zugang an einer anderen Stelle. Und von mir bekommt jeder Kunde einen handgeschriebenen Brief ins Paket gelegt. Das möchte ich solange es geht beibehalten.

Diazipp

Ich habe so viel liebe Menschen am Telefon, die ich berate und die mir unglaublichen Dank im Nachhinein schenken. Mir ist es außerdem sehr wichtig, dass unsere Schneiderinnen hier aus der Region kommen und mit Liebe, Herz und Engagement für unser Unternehmen nähen.

   

Was bedeutet Erfolg für dich?

Erfolg bedeutet für mich einerseits natürlich wirtschaftlicher Erfolg. Viel wichtiger und mit Geld nicht aufzuwiegen ist aber die Menge an positiven und dankbaren Rückmeldungen unserer Kunden. Diese zeigen mir immer wieder die Notwendigkeit unserer Arbeit.

Mein Lieblingszitat dazu:

„Erfolg kommt dann,wenn Du liebst was Du tust“

    

Was begeistert dich bei deiner Arbeit als Chefin von diazipp?

Das es immer weiter geht und wir jedes Jahr sehen wie wir wachsen. Unserer Schneiderinnen sind immer bereit für neuen Ideen und setzen mit uns gemeinsam auch verrückte Sachen um.

Ich liebe es, mit unseren Kunden zu reden, sie  zu beraten und die Vorschläge und Ideen zu überdenken und gemeinsam mit unseren Damen umzusetzen. Dadurch ist auch schon ein neues Kleidungsstück von diazipp entstanden.

Und mich begeistert immer wieder, dass so viele Menschen „DANKE“ sagen. Wir bekommen Post von älteren Menschen, die kein Internet haben und uns Briefe oder Karten schicken um sich zu bedanken. Das rührt mich sehr!

    

Diazipp

   

Wenn du etwas für Dialysepatienten ändern könntest, was wäre das?

Ich wünsche mir viel mehr Transplantationen für die Menschen, die auf ein Spenderorgan warten. Und wir sollten uns in Deutschland eine Scheibe abschneiden von der Solidarität und der Öffentlichkeitsarbeit, die es in Luxemburg gibt. Ich wünsche mir viel mehr Aufklärung zum Thema Organspende!

       

Magst du uns einen kleinen Blick in die Zukunft von diazipp geben?

Für die Zukunft stellen wir uns eine enge Zusammenarbeit mit Dialysepraxen und Krankenhäusern vor. Unser Ziel ist es den Bekanntheitsgrad von diazipp so zu steigern, dass jeder Patient, der zur Dialyse- oder Infusionstherapie gehen muss, über die Produkte und deren Vorteile informiert ist.

   

Wir wollen mit diazipp jedem Patienten und darüber hinaus auch dem Pflegepersonal die Möglichkeit geben den Behandlungsalltag so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir waren in der Vergangenheit und sind auch in der Zukunft immer offen für Vorschläge, Verbesserungen oder Wünsche von Patienten, Angehörigen oder Pflegekräften. 

Soziale Medien

3 Kommentare

  1. Hallo, ich bin an einen Katalog oder ähnlichem sehr interessiert. Ich bin Dialysepatient
    und wurde auch einen guten Shuntschutz gebrauchen. Der Shunt ist am linken
    Unterarm. Ich freue mich über eine Nachricht. Liebe Grüsse Uli Münster

  2. Hallo würde mich auch für die shuntschmuckbänder interessieren aber bald 30 euro für Versandkosten ist ja schon wucher dann lass ich mir lieber eins näühen so wie ich es möchte schae drum .

    1. Liebe/r Stumpfhuber, Du darfst bei uns zwischen unversichert für 3 Euro und versichert auswählen (bei allen Shuntbändern) Nach Deiner Bestätigungsmail bekommst Du eine Rechnung, in der wir fragen welche Versandart gewünscht ist. Alles Liebe Dir. Anja von diazipp♥️

      Ps: Den versicherten Versand bieten wir bei unseren Shuntbändern aus einem ganz bestimmten Grund weiterhin an. Es ist ein Brief nämlich schonmal verloren gegangen.

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