Voraussetzungen für die Heimdialyse

Voraussetzungen für die Heimdialyse

Die Erste von allen Voraussetzungen für die Heimdialyse, ist natürlich erst einmal dein eigener Entschluss. Du solltest dir absolut sicher sein, ob du die Verantwortung für dich und die Dialyse komplett übernehmen willst. Sich in einem Zentrum ins Bett zu legen, alles für sich erledigen zu lassen und keine Verantwortung für die Dialyse an sich zu tragen, ist sicher der einfachere Weg. Heimdialyse erfordert Verantwortung, Kraft und Willensstärke.

Körperliche Voraussetzungen für die Dialyse daheim

Deine Dialyse sollte überwiegenden komplikationslos und stabil verlaufen. Das heißt keine Blutdruckabfälle, keine Krämpfe, guter Blutfluss, keine Atemnot usw.

Du solltest zurechnungsfähig und mental dazu in der Lage sein, verantwortungsvoll mit der Dialyse umzugehen. Als regelmäßig und ausreichend lang zu dialysieren. Das heißt nur weil du heute keine Lust hast, kannst du die Dialyse nicht einfach ausfallen lassen. Hier zu mogeln, würde nur dir selber schaden. Wie du deinen Dialyserhythmus aber an dein Leben anpassen kannst, beschreibe ich in einem der nächsten Posts.

Aus meiner Sicht solltest du dich auch sich selbst punktieren können. Sicher kann das auch dein Dialysepartner übernehmen, ich aber finde, dass dieser Punkt in deiner Verantwortung liegt.

Technische und bauliche Voraussetzungen

Die wohl wichtigste von allen Voraussetzungen ist genügend Platz bei dir zu Hause.

Maschinen

Die Dialysemaschine nimmt einen großen Raum ein. Meine von Gambro, hatte folgende Maße: Höhe ca. 1,30 m,  Breite ca. 60 cm, Tiefe ca. 80 cm und Gewicht ca. 90 kg. Dazu kam noch eine Osmose, die für sauberes Frischwasser sorgte und die ungefähr 60 cm hoch, 21 cm breit, 50 cm tief und 32 kg schwer war. Die Dialysemaschine stand bei uns im Schlafzimmer neben dem Bett und die Osmose im Bad.

Beide Räume liegen nebeneinander. Die Maschinen waren mit Schläuchen verbunden. Dazu wurden in die Wand 2 Löcher mit einem Durchmesser von ca. 2 cm gebohrt. Eines für den Zulauf von Frischwasser und eines für den Ablauf. Für den Wasserzufluss wurde unter unser Waschbecken einfach ein zusätzliches Ventil eingebaut. An diese wurden dann der Schlauch angeschlossen. Für die Stromversorgung genügt ein normaler Stromanschluss. Da wir aber keinen FI-Schalter haben, benutzten wir eine Steckerleiste die so einen Schalter integriert hatte.

Material

Für das gesamte Dialysematerial nutzten wir einen Einbauschrank in unserem Schlafzimmer. Oft reichte aber auch der nicht aus und wir lagerten die Kartons zusätzlich in unserm Büro. Das Material holte Matthias in regelmäßigen Abständen von dem Dialysezentrum ab. Unsere Bestellung schickten wir 2 Tage vorher per Email ins Zentrum und dann wurde bereits alles vorbereitet. Es war zwar schon eine Schlepperei, aber so war es für uns am einfachsten.

Sonstige Vorrausetzungen

Du brauchst einen verlässlichen Partner, der mit dir Dialyse macht. In meinem Fall war es mein Mann Matthias und manchmal auch meine Schwester Verena. Es ist gut wenn zwei oder drei Personen einspringen können, falls der eigentliche Partner nicht kann.

Für die Punktion, das An- und Abschließen, hatten wir vom Zentrum einen verstellbaren, fahrbaren Tisch erhalten. Die Dialyse selber habe ich in meinem normalen Bett gemacht. Das hatte manchmal den Nachteil, dass man das Kopf- und Fußteil nicht verstellen konnte. Ich nutze dazu mehrere Kissen. Ab und zu habe ich auch auf einem verstellbaren Gartenstuhl gesessen. Je nachdem wo ich mich besser fühlte.

Wichtig waren für mich auch Heizkissen und Wärmflaschen gegen die Kälte. Mich hat es bei der Dialyse immer gefroren. Und natürlich ein Fernseher gegen die Langeweile.

Der Aufbau der Maschinen

Nachdem wir schon alles Material bei uns hatten, die Löcher für den Anschluss gebohrt waren und das Ventil unter dem Waschbecken angebracht war, wurden zum Schluss noch die Dialysemaschine und die Osmose geliefert. Der Techniker von Gambro schloss alles in kurzer Zeit an, testet die ganzen Funktionen und gab uns das OK für unsere Heimdialyse. Die Kosten für die ganzen Arbeiten und die Maschinen übernahm übrigens das Dialysezentrum. Für den Strom- und Wasserverbrauch erhielten wir monatlich eine Pauschale von 80 € mit denen wir gut hinkamen.

Jetzt muss ich dir nur noch von der eigentlichen Dialyseschulung erzählen.

Deine Sandra
Soziale Medien

8 Kommentare

  1. Danke für diesen Beitrag zum Thema Dialyse. Gut zu wissen, dass man für eine solche Behandlung daheim am besten sich selbst punktieren könnte. Meine Oma ist auch dialysepflichtig, aber sie fährt für die Behandlung immer in ein extra Zentrum.

  2. Meine Mutter muss regelmäßig zu Dialyse und lässt sich auch immer von einem Krankentransport hin und wieder zurückfahren. Mir war nicht bewusst, dass es auch die Möglichkeit der Heimdialyse gibt. Die Voraussetzungen sind da sehr wichtig, gut zu wissen ist daher, dass man immer eine problemlose Dialyse hat. Da meine Mutter bei uns in einer Einliegerwohnung lebt, ist auch immer jemand vor Ort. Ich werde mich mal genauer erkunden, wie wir das umsetzen könnten.

    1. Das klingt auf jeden Fall nach einer guten Ausgangslage. Ich wünsche viel Erfolg und hoffe alles klappt Problemlos. Für mich war die Dialyse daheim eine echte Bereicherung in dieser anstrengenden Situation. Herzliche Grüße Sandra

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